Socialising im Home-Office: Tipps und Tricks
Wie geht es Ihnen im Home-Office? – Seit einem Jahr stellt das Corona-Virus das Arbeitsleben auf den Kopf. Also ein guter Zeitpunkt für eine Reflexion: Wo liegen die größten Herausforderungen und wie gelingt es, diese zu meistern?
Home-Office – Effizienz und Isolation
Im Januar 2020 schickte das erste Unternehmen große Teile seiner Belegschaft ins Home-Office. Damals dachte wohl niemand, dass ein Jahr später der Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden zum Alltag geworden ist.
Die Wirtschaftswissenschaftlerin Anne Burmeister von der Universität Rotterdam wollte wissen, welche Erfahrungen Mitarbeiter im Home-Office machen. Finden Sie sich darin wieder?
Vollzeit von Zuhause aus zu arbeiten bedeutet für die meisten Mitarbeiter in erster Linie einen Mangel an sozialer Verbundenheit. Der Mensch ist ein „soziales Arbeitstier“. Er sucht in der Arbeit einerseits Bestätigung durch andere, ein gewisses Maß an Autonomie und Entfaltungsmöglichkeiten. Diese Bedürfnisse kann das Home-Office oft gut erfüllen.
Ganz anders sieht es aus, wenn es um das Wir-Gefühl, also die emotionale Verbundenheit geht. Hier erleben Mitarbeiter im Home-Office eine lange Durststrecke: Alle zwei bis drei Tage kurze Chatnachrichten zu versenden reicht nicht, um den Kontakt zu halten und erfüllende Nähe zu erleben. Darunter leidet nicht nur der Teamgeist. Die Mitarbeiter verlieren den Blick für das Große Ganze. Sie sehen ihren Anteil am Produkt oder an der Dienstleistung nicht mehr – die Identifikation mit dem Unternehmen schwindet.
Der kurze Austausch am Kaffeeautomaten oder in der Mittagspause sorgt normalerweise für neue Ideen und ist ein wesentlicher Teil eines gelungenen Arbeitstages. Im Home-Office müssen solche spontanen Kontakte geplant werden. Das ist mühsam. Deshalb beschränken viele Mitarbeiter ihre Kommunikation auf die notwendige Informationsweitergabe.
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Im nächsten Abschnitt haben wir praxistaugliche, einfache Tipps zusammengestellt, die helfen, emotionale Verbundenheit untereinander zu stärken. Alleine, nicht einsam: alltagstaugliche Socialising-Strategien
Sowohl Führungskräfte als auch die einzelnen Mitarbeiter können die gegenseitige Verbundenheit fördern. Dann wird das Home-Office nicht zur Einsamkeitsfalle.
So fördern Führungskräfte das Wir-Gefühl
Damit Calls und Konferenzen auch virtuell gelingen, gilt es einige Punkte zu beachten:
- Kurze tägliche Morning-Calls sorgen für regelmäßigen Informationsfluss. Außerdem entsteht dadurch ein gemeinsames Ritual, das die Teilnehmer miteinander verbindet.
- Meetings sollten auf die notwendige Teilnehmerzahl begrenzt werden, damit jedem Mitarbeiter ausreichend Kommunikationszeit zur Verfügung steht.
- Eine klare zeitliche und inhaltliche Agenda verhindert, dass wichtige Themen unter den Tisch fallen.
- Jede Konferenz wird von einem anderen Teilnehmer moderiert. Außerdem notiert ein weiterer Mitarbeiter die Learnings und Beschlüsse und sendet sie den übrigen Teilnehmern zu.
- Besprechungen über Videochat sorgen dafür, dass die Teilnehmer nicht nur vertraute Stimmen hören, sondern Gestik und Mimik der Kollegen wahrnehmen.
- Die Führungskraft kann lockere Zusammenkünfte im virtuellen Raum, etwa ein gemeinsames Mittagessen, organisieren. Dabei ist es wichtig, dass der Vorgesetzte nur zu bestimmten Zeiten anwesend ist.
- Ein gemeinsames Online Team Event kann ein schwindendes Wir-Gefühl neu beleben und sorgt dafür, dass es auch erhalten bleibt.
So stärken Sie die Verbundenheit zu den Kollegen
Führungskräfte spielen eine wichtige Rolle, um den Teamgeist auch im Home-Office zu stärken. Trotzdem kann jeder einzelne Mitarbeiter dem Gefühl der Isolation etwas entgegensetzen.
Perfektionismus blockiert Kommunikation. Aktuell kämpfen alle mit den selben Herausforderungen. Die unzuverlässige Internetverbindung, Schwierigkeiten mit dem Konferenztool oder das fehlende Büro fordern Improvisationstalent und Geduld. Wenn Sie etwa auf einen feierabendlichen Video-Chat mit Kollegen verzichten, weil Sie nicht in einem optimal eingerichteten Heimbüro sitzen, verzichten Sie auf wertvolle gemeinsame Zeit und kapseln sich ungewollt ab. Denken Sie daran, dass auch Ihre Kollegen mit solchen Schwierigkeiten konfrontiert sind und schrauben Sie die Erwartungen entsprechend herunter.
Überlegen Sie: Gibt es eine Person im Team, die Sie bereits näher kennen oder schon länger kennenlernen wollten? Jetzt wäre die Gelegenheit, sich zu einem Spaziergang oder einer gemeinsamen Joggingrunde zu verabreden.
Solche Termine bringen einen weiteren Vorteil: Ihr „normales“ Outfit kommt zum Einsatz – eine willkommene Abwechslung zur Jogginghose. Falls sich die Einsamkeit trotzdem breit macht, richten Sie Ihren Fokus auf Dinge, die Ihnen Freude bereiten. Werden Sie kreativ: Backen Sie ein Brot, kochen Sie ein besonderes Essen oder fragen Sie die Nachbarn, ob deren Hund Sie auf eine Runde im Park begleitet. Die Zeit im Home-Office bietet die Chance, Menschen am Wohnort näher kennenzulernen und der Isolation ein Schnippchen zu schlagen.
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